1. TrainingUngarn Grand Prix in Budapest

Mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns fürs Erste. Um 14.50 Uhr melden wir uns mit dem Ticker zum 2. Training zurück. Und einen Hinweis für den Nachmittag wollen wir auch schon mal unterbringen: Um 16.45 Uhr melden sich Florian König, Heiko Wasser und Christian Danner live bei Facebook, um den Freitag zu resümieren. Hier geht's zu unserer Facebook-Seite. Bis später!

Auch McLaren sollte noch Luft nach oben haben. Einen kleinen Aufwärtstrend zeigt Haas. Magnussen und Grosjean immerhin auf 12 und 14. Erstaunlich: Rookie Nicholas Latifi war 6 Zehntel schneller als Williams-Kollege George Russell. Alfa Romeo gurkte wieder ziemlich weit hinten rum. Ein schlechtes Training hatte auch AlphaTauri: Gasly konnte wegen Motorproblemen gar nicht fahren, Kvyat wurde nur 15.

Das war's die Uhr ist runtergetickt: Mercedes fährt zum Auftakt des Ungarn-GP in einem eigenen Universum. Egal mit welchem Reifen, egal, ob auf einer schnellen Runde oder in den Longruns - Hamilton und Bottas sind der "Konkurrenz" um Galaxien voraus. Dahinter scheint Racing Point wieder ziemlich stark. Ferrari präsentierte sich immerhin besser als zuletzt in Spielberg. Vettel vor Leclerc auf den Rängen 6 und 7 - damit war die Scuderia eben fast schon dritte Kraft hinter Mercedes und Mercedes-B-Klasse aka Racing Point. Fast, weil Danniel Ricciardo im Renault noch etwas flotter war als die Roten. Die Enttäuschung der 1. Session war zweifellos Red Bull: Verstappen landet nach telichen Querstehern nur auf Platz 8.

Schauen wir auf die Longrun-Zeiten: Auch in dieser Kategorie ist Mercedes eine Klasse für sich. Auffällig: Die Soft-Walzen gehen bei den Verfolgern relativ schnell ein. Hamilton und Bottas haben mit dem Abbau der Gummis dagegen wie gesagt wenig bis keine Probleme.

Beide Ferrari-Piloten sind noch mal auf frischen Medium-Pneus draußen. Bestzeiten deuten sich aber weder bei Vettel noch bei Leclerc an.

Alex Albon hat in Kurve 4 die Track Limits verletzt. Nicht zum ersten Mal heute. Vorhin wurde ihm eine Zeit gestrichen, weil er in Kurve 11 die Streckenmarkierung verließ.

"Etwas Regen in Kurve 4", meldet Vettel. Er liegt 1,2 Sekunden hinter Hamilton auf Rang 6, war aber zwei Zehntel schneller als Scuderia-Rivale Leclerc. Das wird Vettels großes Ziel für dne Rest der Saison sein: Den Empporkömmling Leclerc auf den Boden der F1-Tatsachen zurückholen.

Die Balance-Probleme bei Verstappen werden nicht weniger. In Kurve 1 leistet sich der Holländer zum wiederholten Male einen Quersteher. Die Bullen haben noch viel Arbeit vor sich, um das Auto auf Vordermann zu bringen.

Gasly wird heute wohl nicht mehr zum Fahren kommen. Seine Power Unit ist auseinandergebaut. Im Heck des AlphaTauri steckt sie aber noch lange nicht wieder. Pech für den Franzosen, dem hier und heute wichtige Testzeit fürs Setup flöten geht.

Die prompte Antwort: Nein. Magnussens Lenkung verhält sich immer noch "weird", also komisch.

"Irgendwas stimmt mit der Lenkung nicht", gibt Kevin Magnussen an die Haas-Box durch. "Schalte in den Push-Modus", lautet die Antwort. Mal sehen, ob das dem Dänen hilft.

"Jder einzelne spielt eine wichtige Rolle, keiner steht über dem anderen. Jedes Glied in der Kette muss gleich stark sein. Kommunikation und Teamwork stimmen. Das funktioniert bei anderen Teams nicht so gut wie bei uns", erklärte Lewis Hamilton gestern im Interview. Da kann man nicht widersprechen: Mercedes fährt in einem eigenen Universum.

"Fun"-Fact zu Bottas: Der Finne fuhr seine persönliche Bestzeit mit 12 Runden alten Mediums. Auch mit dem Reifenabbau hat Mercedes auf dem Hungaroring scheinbar also kein Problem.

Noch 20 Minuten sind zu fahren. Derzeit ist nur Rookie Nicholas Latifi draußen.

Momentan scheint Racing Point die zweite Kraft hinter Mercedes zu sein. Red Bull schwächelt noch mit beiden Fahrern, McLaren kommt auch noch nicht mit. Die Ferrarivon Vettel und Leclerc belegen derzeit die Ränge 6 und 7. Davor hat sich - etwas überraschend - Daniel Ricciardo im Renault platziert. Die Franzosen machten schon in Spielberg gar keinen so schlechten Eindruck.

Bestzeit für Ungarn-Spezialist Hamilton. In 1:16,003 ist er knapp schneller als Bottas. Aber jetzt kommt's: Auf HARTEN Reifen. Mercedes scheint auch hier wieder alles in Grund und Boden zu fahren.

Bremsplatten in Vollendung bei Perez. Der Mexikaner hat einen heftigen Verbremser hingelegt und sich dabei den rechten Vorderreifen kaputt gemacht.

Verstappen gestikuliert Richtung Latifi, der ihn aus Sicht des Holländers nach Kurve 1 nicht so gut vorbeigelassen hat. "Dieser verdammte Blinde!", grantelt Verstappen im Team-Radio.

Ein flottes Training bisher: Bottas ist jetzt schon 1,2 Sekunden schneller als die Bestzeit aus dem 1. Training 2019 (1:17,233).

Viele kleine Problemchen bei Verstappen. Trotz weicher Reifen auf den Felgen reicht es für ihn vorerst nur Rang 7 - hinter Sebastian Vettel, der allerdings Medium-Schlappen an hat.

Auch auf Medium-Walzen ist Mercedes eine Klasse für sich: Bottas haut eine 1:16,089 raus ist damit eine halbe Sekunde flotter als der Rest, der auf Soft unterwegs ist.

Perez schießt auf Soft-Reifen auf Rang 3 vor, zu Hamilton fehlt dem Mexikaner eine halbe Sekunde. Mit den Pinken und ihrer Silberpfeil-Kopie von 2019 ist sicher auch hier zu rechnen.

Bottas ist jetzt auf Medium draußen, Norris hat dagegen Soft aufziehen lassen. Mal sehen, wie sich die Zeiten entwickeln, die Strecke ist durch den Nieselregen ja erst mal nicht besser geworden.

Weiter geht's auf der Strecke. Romain Grosjean wagt sich wieder ins Freie. Haas leidet - wie alle Ferrari-Kunden - an der schwachen Power Unit der Roten. Momentane rangieren Grosjean und Magnussen auf den Plätzen 12 und 14.

AlphaTauri meldet ein Problem mit der Power Unit von Pierre Gasly. "Wir haben eine Abweichung in den Daten von Pierres PU gesehen und müssen daher ein paar physische Checks durchführen, das wird etwas dauern."

Der Regen ist stärker geworden, die Strecke ist feucht. Daher sind alle Autos in die Garage gefahren. Der Hungaroring ist leer.

Schauen wir mal auf die Zeiten: Mercedes (auf Soft) rund 2 Sekunden vor den Racing-Point-Boliden (Hard). Trotz des Reifenunterschieds ist der Abstand zwischen Mercedes und dem Rest der F1-Welt riesig. Eng geht es dahinter zu. Zwischen Perez auf 3 und Sainz auf 10 liegen nur 4 Zehntel.

"Ich komme rein. Das Auto ist schlecht und es regnet", macht Verstappen eine Ansage am Funk. Sein Ingenieur hatte ihn gebeten, "aus Datensicht" doch noch eine Runde zu fahren. Der Holländer hat auf seinen harten Reifen jetzt schon einige Runden gedreht.

Daniil Kvyat meldet am AlphaTauri-Funk stärker werdenden Regen. Derweil hat Hamilton in 1:16126 gestanzt. Wahrscheinlich wollen die Mercedes ein paar Runden auf den weichen Reifen abreißen, sollte es eine Regen-Session werden. Wäre nicht das erste nasse Training in Budapest: Im Vorjahr regnete es hier in FP2.

Dreher von Robert Kubica im Alfa Romeo, direkt nach der Boxenausfahrt! Aber nix passiert. Der Pole fährt im 1. Training anstelle von Kimi Räikkönen. Dürfte den Iceman nicht kratzen, dass er vormittags frei hat.

Erste Zeit von Sebastian Vettel: Auf harten Pneus hat er eine 1:19,032 hingelegt. Damit ist er noch weit hinter den Schwarzpfeilen und reiht sich erst mal im Mittelfeld ein. Da, wo Ferarri momentan leistungsmäßig auch hingehört.

Mercedes macht gleich ernst. Bottas und Hamilton fahren auf den weichen Soft-Walzen direkt einige Bestzeiten. Der Finne hat die 1:17er-Marke schon geknackt. Verstappen geht anders an die Sache ran, hat derzeit harte Schlappen an.

Bevor die Zeiten gleich purzeln, halten wir einen Moment inne und gedenken Jules Bianchi, der heute vor 5 Jahren an den Folgen seines schlimmen Unfalls beim Japan-GP 2014 starb. RIP, Jules!

Verstappen ist es auch, der als erster Fahrer in dieser Session auch eine Rundenzeit hinbringt. Eine 1:19.536 war er gefahren. Da ist natürlich noch viel Luft nach oben.

Max Verstappen bemängelt am Red-Bull-Funk die Motorelektronik seines Boliden. Der Holländer kürte sich in Ungarn 2019 zum 100. Fahrer, der von der Pole in ein Rennen startet. Es war zugleich Verstappens erste und bislang einzige Pole in der Formel 1.

Noch ist auf der Piste relativ wenig los. Das gibt uns die Gelegneheit, auf den Mann der Stunde zu schauen: Lando Norris. Der McLaren-Youngster hat einen traumhaften Start in die Saison geschafft. P3 und P5 in Österreich macht Rang 3 in der WM hinter Bottas und Hamilton. Mehr über den lässigen Briten gibt's hier.

Ob sich Ferrari in Budapest stärker präsentiert? Zumindest sollte sich das momentane Power-Defizit der Roten hier nicht so stark auswirken. Letztes Jahr noch der Motor-Primus (wenngleich mit fragwürdigen Methoden) hinkt die Scuderia dieses Jahr in Sachen PS deutlich hinterher. Nach unseren Recherchen hat das Cavallino Rampante rund 40 PS weniger als der Mercedes.

Ein Blick aufs Wetter. Es ist ungewöhnlich kühl in Budapest. Momentan haben wir nur 17 Grad, die Streckentemperatur beträgt 24 Grad. Die Regenwahrscheinlichkeit fürs 1. Training liegt zwischen 30 und 40 Prozent.

Los geht's, die Strecke ist freigegeben. 90 Minuten dauert die 1. Session. Für Teams und Piloten geht es darum, sich einzuschießen und vor allem ein gutes Setupg fürs Rennen zu finden.

Sebastian Vettel machte trotz der Ferrari-Misere gestern einen entspannten Eindruck, wie RTL-Reporter Roland Hofmann vor Ort beobachtete.

Sportlich stellt sich vor dem dritten Saisonrennen die Frage: Wer kann Mercedes in Ungarn stoppen? Genauer: Wer kann Budapest-Liebhaber Hamilton bremsen? Der Brite gewann hier schon 7 Mal, triumphiert er auch am Sonntag, würde er einen weiteren Rekord von Michael Schumacher einstellen. Schumi siegte 8 Mal auf einer Piste (Magny Cours).

Apropos Marko: Der langjährige Förderer von Sebastian Vettel gab dem viermaligen Weltmeister auch einen Rat: 2021 zu Aston Martin oder ein "Sabbatcal" einlegen und 2022 zurückkommen. Hier geht's zum Artikel.

Vom Layout der 4,381 km langen Strecke erhofft sich vor allem Red Bull einiges. Die Strecke solle den Bullen liegen, sagte uns Helmut Marko gestern in unserer Webshow "Sportbude". "Wir setzen auf Sieg", so die Kampfansage des Österreichers an das Schwarzpfeil-Imperium von Mercedes.

Der Hungaroring vor den Toren der ungarischen Hauptstadt - dieser Perle an der Donau - gilt als High-Downforce-Strecke. Soll heißen: Power ist auf der kurvenreichen Piste nicht so wichtig, Abtrieb in den winkeligen Ecken udn Schikanen dafür umso mehr.

Guten Morgen, liebe Formel-1-Fans, herzlich Willkommen zum Aufgalopp in der Puszta, dem 1. Freien Training zum Grand Prix von Ungarn in Budapest.