2. TrainingÖsterreich Grand Prix in Spielberg

Zum Abschluss des F1-Tags empfehlen wir jetzt unser Facebook Live mit Florian König, Heiko Wasser und Christian Danner. Wir schalten nach Spielberg zu Kai Ebel und analysieren den Freitag. Um 16.45 Uhr geht's los. Hier geht's zu unserer Facebook-Page.

Mit diesem für alle Nicht-Mercedes-Fans ernüchternden Eindruck verabschieden wir uns für heute. Morgen sind wir zum 3. Freien Training wieder für Sie da - um kurz vor 11 Uhr geht unser Live-Ticker auf Sendung.

Die Session ist vorbei, wir können ein erstes Fazit ziehen: Mercedes ist auch nach Corona das Maß der Dinge, Pole und Sieg dürften in Spielberg nur über die Schwarzpfeile von Hamilton und Bottas gehen. Dahinter scheint Racing Point wie erwartet dick im Geschäft. Speziell Sergio Perez ist zuzutrauen, in die Phalanx der Top-Teams einzubrechen. Ferrari und Vettel verbesserten sich in Sitzung 2 immerhin, sind aber immer noch weit weg von der Mercedes-Musik. Red Bull hat beim Heimspiel mit großen Problemen zu kämpfen. Sowohl Verstappen als auch Albon klagen über ein nervöses Auto - viel Arbeit für die Crew heute Nacht. Im Mittelfeld machen McLaren und auch Renault einen guten Eindruck - hier geht's eng zu.

Viele werden es nicht mehr hören bzw. lesen können. Wir müssen es dennoch vermelden: Mercedes fährt in den Longruns in einer eigenen Liga und hier ganz besonders Lewis Hamilton. Es sieht hier alles nach einem weiteren Kapitel der Mercedes- und Lewis-Dominanz aus.

Vettel fährt noch immer auf seinem harten Satz, hat damit schon mehr als 20 Runden auf dem Buckel. Die Mercedes-Piloten fahren dagegen jetzt mit Medium-Reifen einen längerne Stint.

Pirelli-Chef Mario Isola spricht bei Kai Ebel über die mögliche Reifenstrategie am Sonntag: "Manche Teams könnten versuchen, sich mit Mediums zu qualifizieren. Das Ziel ist eine 1-Stopp-Strategie, um so wenig Zeit wie möglich in der Box zu verlieren." Auch die Variante Soft-Hard könnte eine Option sein, so der Italiener.

Lewis Hamilton und Lance Stroll haben jewiels eine Runde aberkannt bekommen. Grund: Beide hatten in Kurve 10 die Track Limits nicht eingehalten. Da kennen die FIA-Stewards keine Gnade.

Der nächste Bulle mit Problemen. Auch Alex Albon legt einen Dreher hin, in Kurve 1 verliert er sein Heck. "Ich habe so viel Übersteuern beim Einlenken", klagt Albon. Es bleibt dabei: Viele Dreher, viele Ausritte bei Red Bull.

Vettel fährt übrigens als einziger Pilot seinen Longrun auf harten Walzen. Bottas hat auf Soft acht Runden abgerissen und ist jetzt in die Garage gefahren.

Verstappen rumpelt durchs Kiesbett! Der Red Bull sieht auf der Hinterachse sehr nervös aus. Verstappen war heute schon mehrmals über dem Limit. Die Bullen machen weiterhin einen schwachen Eindruck.

Bei den Longruns gilt es natürlich auch, die Langlebigkeit der Reifen zu testen. Valtteri Bottas etwa beginnt seinen Longrun auf Soft-Pneus - das Gummi, mit dem am Sonntag die Top 10 aller Voraussicht nach auch ins Rennen starten werden.

Die Quali-Simulation sollte durch sein. Die Teams dürften jetzt in den Longrun-Modus umschalten und viele Runden am Stück mit relativ viel Sprit im Tank fahren.

Carlos Sainz räubert wie ein spanischer Conquistatore über die Kerbs - zu hart für den filigranen Frontflügel, der nach dem Randstein-Ritt wie ein Fähnchen im Wind flattert. Ab in die Garage Senor Sainz.

Viele Fahrer kommen in die Box, das gibt uns Gelegenheit, Sie auf unseren Facebook-Livestream nach dem Training hinzuweisen. Um 16.45 Uhr melden sich Florian König, Heiko Wasser und Christian Danner aus unserem F1-Studio in Köln und analysieren den ersten Trainingstag. Außerdem geht unser Trio auf das Voting der Fans zu unseren drei steilen Thesen ein.

Verstappen nur auf 6, Albon auf 9 - Red Bull fährt den eigenen Ansprüchen bislang hinterher. Und das, obwohl das Team hier beim Heimspiel ein Update-Paket am Start hat.

Die Fahrer sind schon wieder sehr flott unterwegs. Zum Vergleich. Die schnellste Trainingszeit im Vorjahr stanzte Leclerc mit 1:03,987 in FP3. Der Streckenrekord auf dem Red Bull Ring liegt bei 1:03,003 - die Pole-Zeit Leclercs aus dem Vorjahr.

Hamiltons will's jetzt auf Soft wissen: Bestzeit Sektor 1, persönliche Bestzeit Sektor 2, Bestzeit Sektor 3 = 1:04,304, Platz 1.

"Irgendwas ist komisch", gibt Alex Albon an die Red-Bull-Box durch. "Vielleicht sollten wir etwas flap abnehmen." Gesagt, getan: Die Bullen-Mechaniker ändern den Winkel des Flügels, mal sehen, ob Albon jetzt besser zurecht kommt.

Kimi Räikkönen rattert durchs Kiesbett. Sah komisch aus. Der Iceman fängt seinen Alfa zumindest noch ab und verhindert einen Einschlag. Räikkönen belegt momentan nur Rang 18.

Heimlich, still und leise hat sich Geburtstagskind Sebastian Vettel (Happy Birthday, Seb!) auf Platz 3 vorgepirscht. Zur Bottas-Zeit fehlen dem 33-Jährigen 0,460 Sekunden. Aber immerhin: Erste Runde auf Soft und Ferrari und Vettel sind zumindest vorne dabei.

So ist es: Perez knackt mit Soft-Gummis die 1:05er-Marke und setzt sich eineinhalb Zehntel vor Hamilton an die Spitze. Doch die Bestzeit ist nur von kurzer Dauer: Bottas schlägt direkt zurück und luchst dem Mexikaner Rang 1 wieder ab.

Wahrcheinlich waren das jetzt die ersten Runs auf den Mediums. Wir gehen davon aus, dass die Fahrer jetzt auf Soft umsatteln, um ein paar Runden im Qualifying-Modus hinknallen.

Und buff haut Hamilton auf den Tisch! Mit seinem ersten richtigen Schuss ist der Engländer gleich mal drei Zehntel schneller als Verstappen.

Bei Lewis Hamilton gab es übrigens kein Problem. Der Weltmeister ist nach einem kurzen Boxenbesuch wieder auf der Strecke.

Mit seinem DAS-System erregte Mercedes schon bei den Tests die Gemüter - vor allem die der Bullen. Teamchef Christian Horner kündigte eben in der Mittagspausen-PK an, dass man offiziell eine Klarstellung von der FIA zu dem "Dual Axis System" anstrenge. Sollte das System als legal eingestuft werden, habe Red Bull sein eigenes DAS parat, so Horner.

Ferrari geht wie schon heute Morgen wieder einen etwas anderen Weg. Während die meisten Fahrer die Mediums aufgesattelt haben, drehen Vettel und Leclerc auf Hard ihre Runden.

Neue Bestzeit von Max Verstappen - der Österreich-Sieger der Vorjahre lässt die Racing-Point-Renner mit einer Zeit von 1:05,379 hinter sich. Der Holländer hatte dabei - wie Checo Perez und Lance Stroll auch - die Medium-Pneus auf den Felgen.

Hoppla: Lewis Hamilton ist gerade in die Box gefahren und ausgestiegen. Gibt's da ein Problem?

An der Spitze haben wir momentan zwei Racing-Point-Renner. Die Pinken haben mit ihrer Mercedes-Kopie offenbar voll ins Schwarze getroffen. Bei vielen Fachleuten gilt Racing Point als erster Anwärter auf den Titel "Best of the Rest". Vielleicht kann das Team ja sogar Ferrari angreifen.

Wir haben bei ntv Franz Tost in der Leitung. Der AlphaTauri-Teamchef analysiert: "Heute morgen war ich ziemlich sauer. Ich war mit dem Fahrverhalten des Autos überhaupt nicht zufrieden. Die Umbauarbeiten sollten geholfen haben, wir sollten jetzt besser dabei sein. Wir sind in den schnellen Kurven zu langsam. Wir haben an der Aerodynamik einiges verändert, das sollte uns helfen."

Ein AlphaTauri auf Abwegen: Daniil Kvyat hatte schon in der 1. Sitzung einen Dreher (letzte Kurve), jetzt kam er in Kurve 1 zu weit raus. Der Russe trat kräftig auf die Bremse und hatte Glück: Er schlug nicht im Reifenstapel ein.

Schauen wir kurz auf die Wetterdaten: Es ist trocken, wir haben 19 Grad in der Steiermark, die Strecke ist 23 Grad warm.

Die Zeiten dürften jetzt fix purzeln, denn die Strecke wird natürlich von Minute zu Minute besser. Stroll ist schon bei 1:05,469 angekommen. Hamiltons Bestzeit heute Morgen lag bei 1:04,816 Minuten.

Romain Grosjean setzt im Haas die erste Zeit. Der Franzose kam in Session 1 wegen Bremsproblemen fast gar nicht zum Fahren. Entsprechend viele Runden will er jetzt abreißen.

Die Ampel springt auf Grün, das 2. Training ist eröffnet!

Bei Ferrari herrscht aber sowieso schon vor dem Start "Alarmstufe Rot", findet unser Reporter Klaus Jakob. Er findet: Vettel wurde von Ferarri "mies ausgebremst" - hier geht's zum Kommentar.

In der Vormittags-Session sang uns Spielberg das altbekannte Lied vom Daimler. Die Schwarzpfeile von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gaben den Ton an, Max Verstappen folgte mit einem happigen Rückstand von 0,6 Sekunden. Ferrari verzichtete als einziges Topteam auf Soft-Reifen, lag aber dennoch erschreckende 1,1 Sekunden zurück. Mal schauen, ob die Roten gleich zulegen können.

Servas, liebe Formel-1-Fans! Wir melden uns zum 2. Freien Training des Saisonstarts in Spielberg. 90 Minuten haben die Fahrer gleich noch mal Zeit, um sich auf das Qualifying morgen und das Rennen am Sonntag einzuschießen.