1. TrainingTürkei Grand Prix in Istanbul

Immerhin: Ferrari und auch Sebastian Vettel machten bei der Rutschpartie in Istanbul einen ordentlichen Eindruck. Vielleicht kann Vettel seine Seuche am Bosporus ja beenden und endlich mal wieder fett punkten.

Zum ersten Mal seit dem Belgien-GP (28.8.) ist kein Mercedes in einem Training vorne. Ein Hoffnungsschimmer im Sinne der Spannung? Wir wagen dies zu bezweifeln, Mercedes ist einfach zu dominant und sollte im 2. Training (ab 12.55 Uhr) wieder sein wahres Gesicht zeigen.

Die Zeit ist rum. Zwei Red Bulls vor zwei Ferrari, aber Mercedes hat natürlich noch nicht alles gezeigt.

Wieder wird's haarig: Verstappen lässt fliegen und muss außen an Kvyat vorbei. Das war eng. Trotzdem setzt Mad Max eine neue Bestzeit.

Jetzt kennen wir den Grund für die Gelbe Flagge: Daniil Kvyat hatte sich in Sektor 3 gedreht, stand kurzzeitig entgegen der Fahrtrichtung.

Verstappen muss nach Bestzeit in Sektor 2 im letzten Abschnitt vom Gas. Grund: Eine Gelbe Flagge. Warum Gelb war, wissen wir nicht. Verstappen hat unter Gelb allerdings einen Mitbewerber überholt. Das könnte Ärger geben.

Ein erstes Fazit lässt sich noch nicht wirklich ziehen. Dazu waren die Bedingungen in Session 1 einfach nicht repräsentativ. Wie das Kräfteverhältnis am Bosporus ausschaut, werden wir also wohl erst im 2. Training sehen. Das gibt's übrigens ab 12.55 Uhr wieder hier im Ticker oder auf RTL.de im Livestream sowie bei ntv im Fernsehen.

Bottas legt eine Pirouette hin, dreht sich einmal um die eigene Achse. Also: Richtig ans Limit kann man noch immer nicht, sonst geht's dahin.

Albon muss in den letzten vier Rennen liefern, will er sein Red-Bull-Cockpit behalten. Sergio Perez und auch Nico Hülkenberg wetzen schon die Messer - sie könnte Albon 2021 beerben.

Lebenszeichen von Alex Albon: Der so oft kritisierte Thailänder geht mit einer 1:35,318 an den Ferrari-Piloten vorbei.

Noch 9 Minuten - hält die rote Doppelführung? Das letzte Mal, das Vettel eine Trainings-Session gewann, war dieses Jahr in Ungarn in FP2 im Regen.

"Fühlt sich an, als hätte ich 10 Umdrehungen zu viel Frontflügel", gibt Williams-Mann Russell durch. Da werden die Williams-Mechaniker wohl den Schraubenschlüssel auspacken und etwas Front Wing wegnehmen.

Die Zeiten der Ferraristi zeigen eindeutig, dass die Strecke besser wird. Räikkönen übertreibt es derweil einen Moment und rumpelt durch die Auslaufzone.

Leclerc verdrängt Vettel, ist 0,113 Sekunden schneller als der 33-Jährige.

Zwei Ferrari an der Spitze momentan - was ist denn hier los?! Zumindest bislang machen die Roten hier einen guten Eindruck. Wir müssen aber noch vorsichtig sein.

Verstappen meldet Probleme mit den Bremsen. Derweil setzt Vettel in 1:36,085 eine Bestzeit.

In der Zwischenzeit bewegen wir uns zeitentechnisch im 1:37er-Bereich. Das ist noch immer 17 Sekunden hinter der von Mercedes avisierten 1:20er-Marke. Aber immerhin: Es wird Schritt für Schritt schneller.

Während Valtteri Bottas schon 13 Runden gedreht hat, haben wir von Lewis Hamilton heute noch nicht viel gesehen. Der Brite hat erst zwei Runden gemacht und steht aktuell in seiner Box. Das kennen wir vom Weltmeister. Er lässt es gerne ruhig angehen, wenn die Bedingungen nicht viel Sinn machen. Hamilton braucht dann aber auch nicht viel Schüsse, um heiß zu laufen.

Geburtstagskind Norris (21 für alle, die erst jetzt mitlesen) ist mit Medium-Pneus draußen. Er muss für McLaren jetzt die Kohlen respektive Daten aus dem Feuer holen.

Das Auto ist geborgen und steht sicher hinter den Leitplanken - die Strecke ist wieder freigegeben.

Das Team meldete eben, das man ein "kleines elektrisches Problem" bei Sainz untersuche. Offenbar ist dieses aber nicht so klein.

Probleme bei McLaren: Carlos Sainz steht am Streckenrand - das virtuelle Safety Car ist aktiviert.

Vettel robbt sich bis auf 6 Zehntel an Bottas ran, Leclerc ist jetzt aber 1 Zehntelchen schneller gefahren. Verstappen braust derweil in 1:38,523 vorerst zur Bestzeit.

Verstappen verdrängt Vettel von Position 2 - der Holländer dürfte jetzt ein paar schnelle Runs am Stück fahren.

Vettel ist auf einer flotten Runde . im Mittelteil hinkt er schon 1,3 Sekunden hinter Bottas her. Am Ende steht eine 1:40,755 zu Buche, vorerst mal P2 hinter dem Finnen. Immerhin war Vettel 4 Zehntel schneller als Scuderia-Rivale Leclerc.

Bottas wird von Runde zu Runde schneller auf seinen harten Walzen. Es dauert aber, denn die harten Gummis brauchen einige Runden, bis sie ordentlich arbeiten.

Bottas knackt als erster die 1:40er-Marke, geht mit 1:39,204 an die Spitze. Langsam, sehr langsam, aber sicher kommen die Fahrer auf Touren.

Verstappen hat ein paar schnellere Runden gefahren, steht bei 1:41,7 - danach ist der Red-Bull-Mann in die Garage abgeboegn.

So, nach 40 Minuten greift auch der Weltmeister ins Geschehen ein. Lewis Hamilton ist aus der Garage gefahren.

Momentan ist nicht so viel los. Das gibt uns die Gelegenheit, schon einmal auf heute Nachmittag zu verweisen. Nach dem 2. Freien Training sprechen wir live bei Facebook über den ersten Trainingstag und unser wöchentliches Fan-Voting - um 14.45 Uhr geht's los. Hier geht's zu unserer FB-Page.

George Russell hat genug von dem Rumgeeier auf den harten Reifen. Der Brite hat sich Soft aufschnallen lassen - die weichen Pneus sollten etwas mehr Grip bieten.

Mercedes schätzte im Vorfeld mit Rundenzeiten im 1:20er Bereich - davon ist man mittlerweile noch meilenweit entfernt.

Verstappen in Kurve 1 auf Abwegen. Der Holländer bremst zu spät und muss die Auslaufzone bemühen. Noch immer eiern die Piloten ziemlich rum. Abtasten statt Vollgas!

Derweil hat Bottas seine "Bestzeit" auf 1:43,009 gedrückt.

Steiner äußert sich auch zum künftigen Fahrerduo bei Haas. "Wir würden es liebend gerne so bald wie möglich machen. Es fehlen aber noch ein paar kleine Sachen. Wir müssen noch ein paar Tage oder Woche warten." Mick Schumacher gilt ja als ganz heißer Kandidat auf ein Cockpit beim US-Team.

Interessante Info von Steiner: Morgen im Qualifying soll es regnen.

"Wir warten momentan, um zu sehen, was geht. Wir sind aber noch nicht überzeugt, dass es besser wird. Wir werden erst in 15 Minuten rausfahren, um ein Gefühl zu bekommen", sagt Haas-Teamchef Günther Steiner in einer Live-Schalte mit uns. Der harte Reifen sei zurzeit noch "20 Grad unter Target", sprich 20 Grad außerhalb des ominösen Temperaturfensters.

Die raketenwissenschaftliche Frage lautet momentan: Wie bekommt man die Reifen bei diesen Temperaturen ins richtige Grad-Fenster, also zum Arbeiten?

Ein Gegenlenk-Festival bisher: Pierre Gasly lenkt in der Schikanen-Kombo vor Start/Ziel hin und her, um heil durch das Geschlängel zu kommen. Rennsport-Fans, die die Piloten arbeiten sehen wollen, kommen heute auf ihre Kosten.

Bottas hat mal eine vorsichtige 1:45er Zeit hingelegt. Zum Vergleich: Der Streckenrekord liegt bei 1:25,049 Minuten - die Pole-Runde von Vettel aus dem Jahr 2011.

Die Strecke ist an einigen Stellen auch noch feucht - über Nacht wird es ziemlich kalt hier, daher die Feuchte. Denn geregnet hat es nicht. Die Regenwahrscheinlichkeit für Session 1: Null Prozent.

Bottas musss richtig kämpfen, um den aerodynamisch so tollen Mercedes auf der Strecke zu halten - das zeigt, wie glatt die Piste ist. Unserem Kommentator Christian Danner gefällt's: "Das hat was von Formel Ford."

Die Strecke ist wieder frei - und Valtteri Bottas rast gleich mit einem wilden Drift los. Bei dem Grip-Level dürfte das ein interessantes Training werden.

Nutzen wir die Pause, um auf die Track Limits zu schauen. Besonders im Fokus sind an diesem Wochenende die Kurven 1 und 14. Wer hier die Strecke mit allen vier Rändern verlässt, dem wird die Zeit gestrichen. Im Rennen gilt wie immer, dass es dreimal eine Verwarnung gibt, ehe eine Strafe folgt.

Rot gibt es offensichtlich nicht nur wegen des losen Pollers, sondern auch wegen der Befestigung ebendiesen. In der Kurve ragen Schrauben aus dem Asphalt, die jetzt wohl abgeschraubt werden sollen, damit niemand sich dort die Reifen zerstört.

Apropos Norris: Der Brite feiert heute seinen 21. Geburtstag. Alles Gute, Lando! Bei McLaren gab's auch schon ein Törtchen in der Garage:

Zuvor hat McLaren-Mann Lando Norris eindrucksvoll das jämmerliche Grip-Niveau beschrieben. "Es ist noch schlimmer als auf Eis zu fahren!"

Die Session ist unterbrochen. Der Grund: Charles Leclerc hat einen Poller umgefahren, der jetzt auf der Piste liegt. Die Marshalls müssen raus und das Teil einsammeln. Dann kann es weitergehen.

Die Fahrer sind erst einmal mit harten Schluffen unterwegs. Noch ist wenig Grip vorhanden. Die Strecke ist neu asphaltiert worden, also noch sehr rutschig die Sache hier.

Schauen wir aufs Wetter: Sonnig und 14 Grad:

Die Ampel ist Grün - das 1. Freie Training läuft.

Besonders spannend für die Fahrer ist vor allem Turn 8, eine 180° Linkskurve, die sich aus vier einzelnen Kurven mit unterschiedlichen Radien zusammensetzt. Hier ist es schwer für die Fahrer, die Ideallinie zu finden. Sie wird im 6. Gang durchfahren und wirkt ewig lang. In der Kurve wirken Fliehkräfte mit etwa dem Fünffachen des Körpergewichts auf die Fahrer. Die Belastungen für den Motor sind aufgrund des hohen Vollgasanteils besonders hoch, ein gutes Triebwerk ist daher essenziel für ein erfolgreiches Rennwochenende.

Die Strecke besteht aus 14 Kurven, 6 Rechts- und 8 Links-Kurven. Die Wagen werden auf dem Istanbul International Circuit mit hohem Abtrieb fahren müssen. Hohe Motorleistungen sind nur auf der "geknickten" Gegengerade erforderlich. Entscheidender dürfte aber die Traktion aus den zahlreichen langsamen und mittelschnellen Kurven sein. Die Strecke ist in hügeligem Gelände gebaut. Der Streckenbelag gilt als "eben".

Die Strecke wird entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren, wie 2020 außer ihr auch Imola. Vom Layout und seiner Lage her soll der Kurs eine Mischung aus den Rennstrecken von Budapest und Jerez darstellen. Er wird aufgrund seiner Kurven von Fahrern auch als Mischung von Spa-Francorchamps und dem Nürburgring beschrieben. Unser Experte Nico Rosberg beschreibt sie wegen der schnellen Kurven und den Höhenunterschieden gar als Mischung von Spa-Franchorchamps und Silverstone.

Es ist das erste F1-Wochenende im Istanbul Park seit 2011. Damals triumphierte noch Sebastian Vettel im Red Bull. Dass Vettel dies im Ferrari des Jahres 2020 wiederholt, ist eigentlich unmöglich. Die Bosporus-Piste hat es dem 33-Jährigen aber angetan. Die Strecke sei ideal "fürs Racen", sagte er gestern. Das Interview sehen Sie in unseren Video-Highlights.

Tütet Hamilton in Istanbul seinen siebten WM-Titel ein, zieht der Brite mit Michael Schumacher gleich und ist Rekordchampion. Apropos Schumacher: Heute vor 26 Jahren, am 13.11.1994, feierte Schumi in Adelaide seinen ersten Titel. Wir haben aus diesem Anlass ein kleines Spezial am Start - hier geht's zum Artikel und einigen Old-School-Beiträgen von RTL aus den 90ern.

Das Wochenende steht einmal mehr ganz im Zeichen von Lewis Hamilton. Er muss nur vor Mercedes-Rivale Valtteri Bottas ins Ziel kommen und sein siebter Titel ist fix. Auch andere Konstellationen führen zum siebten Lewis-Titel. Wir haben sie hier aufgelistet.

Guten Morgen und herzlich Willkommen zum 1. Freien Training des Türkei-GP. Zum ersten Mal seit 2011 fährt die Formel 1 wieder in Istanbul. Wer ist der Boss am Bosporus? In gut einer Viertelstunde startet das 1. Freie Training, das uns schon ein paar Antworten liefern dürfte.